Teil 2 meines Gastbeitrags auf Munich Startup

Munich Startup, das offizielle Startup Portal der Stadt München und Initiative des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt, veröffentlicht Teil 2 unseres Gastbeitrags  zum Thema „Professionelle Kommunikation als Erfolgsfaktor für Startups“:

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Von zahlreichen vielversprechenden Geschäftsideen junger Münchner Startups erfährt oft nur ein Bruchteil der Kundenzielgruppen, weil viele Gründerinnen und Gründer gerade in ihrer Startphase die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigen. Doch wenn Ihr im Dschungel des Wettbewerbs wahrgenommen und von potenziellen Kunden, Investoren und Anwendern verstanden werden wollt, müsst Ihr von Anfang an in die Kommunikation mit der Öffentlichkeit eintreten und dabei ein paar zentrale Punkte beachten.

Vergangene Woche zeigten wir Euch in einem Gastbeitrag fünf Grundsätze auf dem Weg zu einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit für Startups.    Lest nun weiter, was PR-Profi Frank Brodmerkel Euch noch auf den Weg gibt!

  1. Markenstrategie

Jedes Unternehmen ist eine Marke, die zielgruppengerecht aufgebaut und gepflegt werden muss. Doch eine Marke baut man nicht durch Schweigen auf. Professionelle Unternehmens- und Produktkommunikation ist für Startups also unabdingbar, um die Aufmerksamkeitsschwelle bei den für sie relevanten Zielgruppen schnell und dauerhaft zu überwinden und so Geschäft zu generieren. Ziel ist letztlich eine gute Geschäftsentwicklung – Kommunikation beschleunigt diese.

  1. Inhalte der Kommunikation

Kommunikation basiert auf Inhalten und Themen, die das Unternehmen und dessen Produktangebot transportieren. Ein zentraler Fehler: nicht das Produkt selbst ist entscheidend, sondern der Rahmen, in dem es sich präsentiert. Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler! Journalisten suchen laufend Inhalte und Geschichten, die ihre Leser als potenzielle Käufer oder Nutzer interessieren könnten – Buzzword Storytelling. Liefert also nicht Einheitsbrei, sondern möglichst individuelle Inhalte: das kann Eure Gründungsgeschichte, Fallstudien und Expertenbeiträge, Zahlen oder Grafiken sein. Es gilt, im Gespräch mit dem Journalisten Angebote zu machen. Wer regelmäßig gute Stories liefert, zu aktuellen Themen Stellung bezieht und sich so als Experte positioniert, wird für Journalisten eine Informationsquelle mit Mehrwert. Hier entscheidet sich der Erfolg Eurer Kommunikation.

  1. Eure Chance durch Storytelling

Storytelling ist der aktuelle Kommunikationstrend und eigentlich doch nur alter Wein in neuen Schläuchen! Schon immer war eine gute Geschichte für Journalisten und natürlich auch für Leser viel spannender als eine fade Pressemeldung, in der sich der Absender als „führendster Solution Provider“ selbst beweihräuchert. Bilder, die im Kopf entstehen, erzeugen Emotionen und bleiben im Gedächtnis haften.

Überraschenderweise hat sich Storytelling in der Kommunikation deutscher B2B-Unternehmen bisher kaum durchgesetzt. Nur magere 8 Prozent der deutschen B2B-Unternehmen nutzen nach einer aktuellen Studie der GfK diese Methode in ihrer Unternehmenskommunikation, d.h. sie erzählen spannende und emotionale Geschichten aus ihrem Unternehmen mit Mehrwert für ihre Adressaten. Als junges Startup aus dem B2B-Sektor könnt Ihr Euch durch Storytelling von Euren Wettbewerbern abheben.

  1. Journalistenansprache

Wer nicht in wenigen Worten sagen kann, was er will, der sollte lieber nichts sagen. Das gilt auch und gerade für die Journalistenansprache: Besser keine als eine nichtssagende Pressemitteilung versenden. Erst wenn man sich selbst klar ist über seine Botschaften, lohnt es sich zu kommunizieren. Und Vorsicht: Journalisten lassen sich in ihrer Themenwahl nicht sagen, über was oder wen sie schreiben sollen. Die einzige Währung im Kontakt mit Journalisten ist Mehrwert. Dabei gilt es, zunächst das Problembewusstsein zu wecken, ehe man seine Lösungen vorstellt. Unabhängige Standpunkte sind bei Journalisten dabei immer willkommener als Plattitüden. Wer in seinem Bereich Begriffe und Kategorien prägt, wird zum Meinungsführer. Deshalb sind eine ausführliche Recherche und Vorbereitung, die richtigen Formate und eine Strategie der Ansprache immer die Grundlage erfolgreicher PR-Arbeit.

  1. Zielgruppenadäquate Sprache

Denkt bei der Erstellung Eurer Texte immer an die Leser und formuliert – gerade für Wirtschaftstitel oder tagesaktuelle Medien – für die breite Masse und nicht für wenige Experten. Das gilt für Pressetexte ebenso wie für Interviews. Spart Euch Worthülsen, Marketingfloskeln, übertriebene Anglizismen und modische Buzzwords aus Eurer Branche – dann hebt Ihr Euch nicht nur für Journalisten wohltuend von der breiten Masse ab. Denn Expertensprache ist noch kein Ausweis von Kompetenz. Die Übersetzung der eigenen Botschaften und Inhalte in die Sprache von Otto Normalverbraucher zeigt Euch dagegen recht schnell, ob Euer Konzept auch für Außenstehende plausibel ist.

Fazit

In Eurer Kommunikation als Startup könnt Ihr schnell sehr viel falsch machen: zu wenig, zu viel, zu allgemein, zu spät, falsche (An-)Sprache, etc…. Als Existenzgründer, die genug andere Baustellen zu bewältigen haben, solltet Ihr Euch nicht auch noch die Unternehmenskommunikation ans Bein binden. Bei der Klärung rechtlicher Fragen oder Prüfung von Verträgen lest Ihr Euch ja auch nicht selbst in die juristischen Details ein, sondern geht zu einem Anwalt. In Sachen Kommunikation helfen Euch externe PR-Fachleute, die die Themen und Kernbotschaften Eures Startups in geeignete Botschaften und Inhalte transferieren und über ihr Netzwerk in die Medien transportieren. Das ist letztlich preiswerter, als fehlgeschlagene eigene Kommunikationsversuche, die nicht zur gewünschten Aufmerksamkeit bei den Zielgruppen führen.

Gastautor Frank Brodmerkel

2015_11_18_JP_0349_be_72dpi_SW Frank Brodmerkel ist Inhaber der Münchner Agentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION und unterstützt junge Startups aus dem Technologiebereich in ihrer Startphase mit passgenauen Kommunikationsmaßnahmen, um zügig Bekanntheit zu erlangen und ein Netzwerk an Medienkontakten aufzubauen. Mit speziell konfigurierten „Starter Kits“ für Pressearbeit und visuelle Kommunikation erleichtert er Technologie-Startups mit professioneller PR und Grafik zu fairen Festpreisen den Start in den Business-Alltag. Interessenten finden Informationen und einen Flyer zum Download unter https://gruenewellepr.de/expertise/startup-starter-kit/.

Veröffentlicht unter 2016, Pressespiegel