Mehr als tausend Worte – Bilder in der Pressearbeit

Folge 5 unserer monatlichen Kolumne „Bloß nicht!“ zum Thema Pressearbeit und Kommunikation auf der Plattform start-green.de: diesmal zum Thema Bilder in der Kommunikation

In unserer visuell geprägten Gesellschaft, in der Informationen über unendlich viele Kanäle verbreitet und in Häppchenform dargereicht am besten schmecken, bekommt das Bild in der Pressearbeit eine besonders hervorgehobene Bedeutung. Nicht nur erhöht es bei guter Motivwahl die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung und daraus folgend die Wahrnehmung der Leserschaft. Es hilft auch, Neugier und Emotionen zu wecken und erklärungsbedürftige Sachverhalte verständlich zu machen – man schämt sich fast, die Plattitüde „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ an dieser Stelle zu verwenden. Zur Grundausstattung von Pressebildern zählen Portraits des/der Gründer(s) bzw. des Teams, eine Außenansicht Ihres Unternehmens oder der Geschäftsräume sowie sachlich-neutrale Aufnahmen Ihres Produkts bzw. Ihrer Dienstleistung.

 

Folgende Punkte sollten Sie in Sachen Pressefoto beachten:

1. Die Motivwahl: Die Motivwahl muss interessant sein, soll sie doch den Leser dazu bringen, auch den dazugehörigen Text zu lesen bzw. sich auf Ihr Thema einzulassen. Doch Pressebilder dürfen nicht werblich sein, die Hochglanzmotive Ihrer Marketing- und Werbebroschüren sind also nur sehr bedingt geeignet. Marken oder Logos sollten auf Pressefotos nur sehr dezent abgebildet werden. Zudem ist entscheidend, dass ein Bildmotiv auf allen Kanälen funktioniert, also beispielsweise nicht zu kleinteilig ist, andererseits aber so interessant, dass es ggf. von Lesern geteilt wird.

2. Die technische Qualität: Ein Pressefoto muss professionell angefertigt, das heißt richtig belichtet und scharf sein. Handyfotos und Portraits vor weißer Bürowand – geblitzt und mit Schattenwurf – sind No-Gos. Hier sollte man lieber einen Profifotografen engagieren.

3. Die Auflösung: Eine Fotodatei muss im richtigen Format (jpeg) und der richtigen Auflösung (300 dpi für Print, 72 dpi für Onlinemedien sind das Minimum) vorliegen, dabei sollte das Bild nicht zu klein sein, Richtwert ist eine Kantenlänge von etwa 12 cm.

4. Die Bildunterschrift: Jedes Pressefoto sollte auch eine Bildunterschrift (BU) beinhalten, bei Portraits den Namen und Titel/Aufgabenbereich des/der Abgebildeten, bei Produktbildern Informationen zum Produkt. Man sollte dabei nicht nur das auf dem Bild Offensichtliche mit Worten beschreiben, sondern Zusatzinformationen liefern. Zur Not muss das Bild aber auch ohne Text funktionieren.

5. Die Zustellungsart: Bilder, die zu Pressemitteilungen gehören, können als Einzeldatei an das Mail angehängt werden, dabei sollte aber die Gesamtgröße des Mails mit Text und Bild nicht mehr als 2-3 MB groß sein. Hat man mehr Bilder, z.B. zu einem Fachartikel, sollte man auf Download- bzw. Transportplattformen wie WeTransfer oder ähnliche zurückgreifen.

6. Die Nutzungsrechte: Natürlich kann man passende Fotomotive auch bei Bildagenturen oder Fotografen zukaufen. Hierbei sollte man aber besonders genau auf den Umfang der Lizenz und die Nutzungsrechte achten. Darf man das erworbene Bild z.B. auch für eine Pressemitteilung verwenden, oder nur im Internet? Hier werden schnell hohe Geldstrafen fällig, wenn es zu einer Abmahnung kommt. Deshalb lieber zweimal nachfragen. Kennzeichnen Sie klar, bei wem die Bildrechte liegen (Fotograf, Quelle). Auch Ihre eigenen Bilder sollten Sie mit einer Quellenangabe versehen. NIEMALS fremde Bildmotive einfach aus dem Internet kopieren, das ist Diebstahl und wird entsprechend bestraft.

7. Die Verfügbarkeit: Richten Sie im Pressebereich Ihrer Website eine Downloadmöglichkeit der wichtigsten Bilder Ihres Unternehmens ein und weisen Sie in Ihren Pressemitteilungen auf die Möglichkeit eines Downloads hin.

 


Weitere Informationen über Grüne Welle Kommunikation gibt es hier.

 

Veröffentlicht unter 2016, Pressespiegel