Müllsammelschiff SEEKUH von One Earth – One Ocean e.V. für den Bundespreis ecodesign 2016 nominiert

München-Garching / Berlin, 12. Oktober 2016 – Die SEEKUH, das Mitte September fertiggestellte Müllsammelschiff der Münchner Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V., wurde für den diesjährigen Bundespreis ecodesign nominiert. Aus mehr als 160 Einreichungen wählte die Jury aus Design- und Umweltexperten auf der gestrigen Jurysitzung im Kunstgewerbemuseum in Berlin 26 Projekte als Nominierte aus, darunter auch die SEEKUH. Der Preis, der jährlich vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt verliehen wird, zeichnet innovative Produkte, Dienstleistungen und Konzepte aus, die sich durch eine herausragende ökologische Qualität, einen innovativen Ansatz und durch eine hohe Designqualität auszeichnen.

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Der Bundespreis ecodesign ist die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland und wird jährlich in vier Kategorien vergeben. Rund 50 Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Fachabteilungen des Umweltbundesamtes bewerten die ökologische Qualität der Einreichungen und entscheiden zusammen mit einem Projektbeirat über die Zulassung zur Jurysitzung. Eine interdisziplinäre Jury namhafter Designerinnen und Designer sowie Umweltexpertinnen und -experten bestimmte dann auf der Jurysitzung im Kunstgewerbemuseum am 10. Oktober 2016 in Berlin die Nominierten und Preisträger. Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt stehen als Auslobende für Glaubwürdigkeit, Qualität und eine fundierte Bewertung.

Die feierliche Preisverleihung findet schließlich am 28. November 2016 im Bundesumweltministerium statt, dort werden die diesjährigen Gewinner in der jeweiligen Kategorie bekannt gegeben und erhalten ihre Auszeichnung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sowie der UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Alle nominierten und prämierten Arbeiten werden dann 2017 in einer deutschlandweiten Wanderausstellung präsentiert.

Der Spezialkatamaran SEEKUH zum Sammeln von Plastikmüll ist eines von vier nominierten Projekten in der Kategorie Konzept. Das Müllsammelschiff wurde von Günther Bonin, dem Gründer der Münchner Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V., entwickelt, hat eine Größe von etwa 12 x 10 Metern (L x B) und wiegt knapp sechs Tonnen. Das Schiff ist zerlegbar und kann per Frachtcontainer zu Einsätzen an jeden Ort der Welt gebracht werden. Für den vollständig durch Spenden finanzierten Bau der SEEKUH, einem Forschungs-, Reinigungs- und Aufklärungsschiff, wurden Mittel in Höhe von etwa einer viertel Million Euro gesammelt. Hauptsponsor ist die Mannheimer Röchlingstiftung.

 

Von der Idee zum fertigen Schiff

Immer mehr Menschen erkennen in Plastikmüll eines der drängendsten Umweltprobleme der weltweiten Ozeane. Bereits heute befinden sich mehr als 140 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren und jedes Jahr gelangen mindestens weitere 8 Millionen Tonnen hinzu. Bis zum Jahre 2050 werden mehr Plastikteile als Fische in den weltweiten Meeren schwimmen. Plastikmüll hat eine Lebensdauer von bis zu 450 Jahren und gelangt letztlich als Mikroplastik (kleinste Teilchen) durch die Nahrungsaufnahme der Fische auch in unsere Nahrungskette. Damit schadet Plastik in den Ozeanen nicht nur dem fragilen Ökosystem, sondern insbesondere auch uns Menschen.

Für ihr Konzept der „maritimen Müllabfuhr“, bei der Plastikmüll von Spezialschiffen wie der SEEKUH aus dem Meer gefischt und wiederverwertet wird, wurde die Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V nun für den Bundespreis ecodesign 2016 nominiert. Die SEEKUH, die für den Einsatz in küstennahen Regionen und Flussmündungen konzipiert ist, ist das erste seetaugliche Forschungs-, Reinigungs- und Aufklärungsschiff des Konzepts. Der auf der Werft von Lübeck Yacht Trave Schiff GmbH gebaute Katamaran wurde als Arbeitsschiff DNV/GL-zugelassen (dem TÜV für Schiffe) und kann neben dem Müllsammeln auch Wasseranalysen vornehmen.

Die Katamaranform ermöglicht es bei einem Tiefgang von nur 60 Zentimetern, zwischen den beiden Rümpfen eine Netztkonstruktion ins Wasser abzusenken, mit der der Plastikmüll bis in eine Tiefe von zwei Metern herausgefischt wird. Damit sich keine Lebewesen in den Netzen verfangen, fährt die SEEKUH in Schrittgeschwindigkeit. In Gegenden mit hohem Müllaufkommen im Wasser kann sie mit ihren Netzen täglich mehrmals 2-3 Tonnen sammeln oder bei hohen Verunreinigungen am Strand den Müll nach dem Baggerprinzip direkt an Land schieben. Später sollen HOCHSEEKÜHE – autark durch Wind- und Sonnenenergie angetrieben – auf hoher See selbständig Plastikmüll sammeln.

“Wir freuen uns sehr, dass nach dem Stapellauf und der Schiffstaufe der SEEKUH im September nun mit der Nominierung zum Bundespreis ecodesign ein weiteres Highlight für öffentliche Aufmerksamkeit für unser Müllsammelkonzept sorgt“, erklärt Günther Bonin, Gründer und Entrepreneur des Vereins One Earth – One Ocean e.V.. „Natürlich kann eine SEEKUH nicht die Welt retten, aber je mehr Menschen sich mit dem drängenden Problem des Plastikmülls und des Marine Littering unserer Gewässer auseinandersetzen, umso mehr kommt hoffentlich in Bewegung.“


One Earth – One Ocean e. V.

Die Umweltorganisation One Earth – OneOcean mit Sitz in München Garching hat das Ziel, Gewässer vom Plastikmüll, aber auch Öl und Schadstoffen zu befreien. Bereits heute schwimmen auf den Weltmeeren riesige Teppiche aus Plastikmüll, der größte davon im Pazifik ist so groß wie Mitteleuropa, d.h. wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Luxemburg, Ungarn und Tschechien zusammen. Schreitet die Verschmutzung im derzeitigen Tempo weiter voran, werden die Meere in wenigen Jahren vollständig vermüllt sein.

Gründer von One Earth – One Ocean (OEOO) ist Günther Bonin, 60, ehemals Inhaber einer IT-Firma und passionierter Segler. Seine Vision der „maritimen Müllabfuhr“ gliedert sich in mehrere Stufen: In einem ersten Schritt wird der Plastikmüll mit speziell von ihm entwickelten Geräten auf den Meeren eingesammelt, sortiert und zerkleinert. Trennung und Recycling des Mülls erfolgt an Land. In einer späteren Phase soll das gesammelte Plastik direkt an Bord von Tankern in Öl rückverwandelt werden. Aus einer Tonne Plastik lassen sich ca. 900 Liter Öl rückgewinnen. Seit 2015 hat Bonin sein IT-Unternehmen umgewidmet in eine AG zur Reinigung von Gewässern, um den Verein administrativ zu unterstützen.

Was wie die Utopie eines Idealisten klingt, nimmt mittlerweile konkrete Formen an. Mehr als 100 Unternehmen und Privatpersonen, darunter die Röchling Stiftung und die Deutsche Telekom AG, unterstützen das Projekt in unterschiedlicher Weise. Auch Thomas Hahn, der bei BMW Oracle das Siegerschiff des America’s Cup mitkonstruierte, unterstützt OEOO bei der Entwicklung der Müllschlucker-Schiffe. Im September 2016 wird die erste SEKUH ihre Arbeit aufnehmen. 2013 wurde One Earth – One Ocean e.V. für sein Konzept der Maritimen Müllabfuhr mit dem renommierten GreenTec Award 2013, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ausgezeichnet. 2016 folgte die Nominierung für den Bundespreis ecodesign in der Kategorie Konzept.

Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.oneearth-oneocean.com oder auf der Facebook-Seite unter https://www.facebook.com/pages/One-Earth-One-Ocean/163573257046660

 

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