One Earth – One Ocean präsentiert Umsetzungskonzept zur effizienten Beseitigung von Plastikmüll aus den Meeren

 

Machbarkeitsstudie und Umsetzungskonzept für Investoren fertiggestellt:

München-Garching / Kiel, 14. Mai 2019 – Im Auftrag von One Earth – One Ocean e.V. (OEOO) hat ein Expertenteam aus Schiffskonstrukteuren, Anlagentechnikern, Umwelttechnikern und Projektentwicklern in den vergangenen zehn Monaten ein Umsetzungskonzept zur Beseitigung küstennaher Meeres-Verschmutzung durch Plastikmüll erarbeitet und die technische, ökonomische und rechtliche Machbarkeit belegt. Die Konzeptionsphase wurde von der gemeinnützigen Röchling Stiftung finanziell unterstützt. Die „Maritime Müllabfuhr“ zur Sammlung von Plastikmüll aus den Meeren ist das zentrale Projekt des gemeinnützigen Vereins One Earth – One Ocean e.V. (OEOO). Nun beginnt die Suche nach Investoren aus der Wirtschaft, die sich am Bau des ersten Pilotsystems „SeeElefant“ beteiligen wollen, um das Problem des Plastikmülls aktiv und pragmatisch anzugehen.

Dass Plastikmüll in den Gewässern weltweit eines der gravierendsten Umweltprobleme  unserer Welt-gesellschaft ist, muss nicht mehr betont werden. Über 140 Mio. Tonnen befinden sich nach Schätzungen bereits in den Meeren weltweit, jedes Jahr kommen mindestens 10-15 Mio. Tonnen dazu. Prognosen gehen bis 2025 von einer Verdoppelung der maritimen Müllmengen aus. Das vorläufige Scheitern des Offshore-Reinigungskonzepts von The Ocean Cleanup um den Niederländer Boyan Slat zeigt einmal mehr, dass praktikable Lösungsansätze zur Entfernung des Plastikmülls aus dem Meer bisher fehlen.

Die Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. (OEOO), die bereits seit über acht Jahren Erfahrungen mit ihrer „Maritimen Müllabfuhr“ gesammelt hat, stellt nun eine umfassende Forschungs- und Konzeptstudie vor. Im Rahmen eines Business-Plans wurde die Entwicklung der Parameter über einen 10-Jahres-Zeitraum modelliert. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die technische, ökonomische und rechtliche Machbarkeit des Pilotsystems „SeeElefant“. Dieses Pilotsystem ist zentraler Baustein im Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ des gemeinnützigen Vereins um dessen Gründer Günther Bonin und soll in Flussmündungen und Küstengebieten eingesetzt werden.

“Das Thema Plastikmüll in den Meeren ist heute allgegenwärtig. Doch es fehlt noch immer an tragfähigen und umsetzbaren Konzepten, die es ermöglichen, schnell gegen die Vermüllung durch Plastik im Meer vorzugehen. Utopien helfen uns nicht weiter“, erklärt Günther Bonin, Gründer der Organisation One Earth – One Ocean e.V., der erst kürzlich für seine Arbeit von Gruner & Jahr ausgezeichnet wurde. „Unser Konzept ist ein durchdachter und pragmatischer Lösungsansatz, der in Teilen bereits erprobt und laufend optimiert wurde. Nun wollen wir den nächsten großen Schritt gehen.“

 

Maritime Müllabfuhr

Das Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ sieht eine Flotte aus speziellen Arbeitsschiffen mit  fördertechnischer Ausrüstung zum Aufsammeln des Plastikmülls aus dem Meer vor. Diese so genannten „SeeKühe“ – eine erste SeeKuh ist seit 2017 im Einsatz, eine zweite wird gerade gebaut – bringen den gesammelten Plastikmüll zum „SeeElefanten“.

Der „SeeElefant“ ist ein umgebauter Mehrzweckfrachter, der Anlagen zum Sortieren, Zerkleinern, Verarbeiten und Pressen von Meeresmüll an Bord haben wird. Das Meeresplastik wird an Bord zu sortenreinen Kunststoffballen gepresst und später dem Recycling zugeführt; aufgefischtes Verbundmaterial und Holz kann thermisch verwertet werden zur Bereitstellung der Energie für den Anlagenbetrieb. In wenigen Jahren – bei Verfügbarkeit von industrietauglichen Depolymerisationsanlagen – soll Plastik direkt an Bord verölt werden. Angestrebt wird beim Pilotsystem eine Verarbeitungskapazität von etwa 20 t/Tag. In weiteren Ausbaustufen soll dieses System dann auch für kommerzielle Betreiber mit bis zu 200 t/ Tag entwickelt werden.

Meeresplastik ist kein Müll, sondern ein Wertstoff. Die daraus gewonnenen Ballen sind sortenrein und bestehen z.B. aus Polyethylen-, Polypropylen- oder PET-Meeresplastik. Sie werden verkauft und so wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt.

„Vorrangiges wirtschaftliches Ziel ist für uns eine vollständige Kostendeckung des Pilotsystems“, so Projektleiter Dr. Harald Frank, „Aber auch eine Überschreitung der Gewinnschwelle ist erreichbar, indem wir mittelfristig die Sammelmenge des Plastikmülls bzw. der vermarktbaren Sekundärrohstoff-Ballen auf täglich 40 Tonnen hochfahren.“

Der umfassende Business-Plan der Machbarkeitsstudie zeigt die Entwicklung sämtlicher  Parameter über einen 10-Jahres-Zeitraum hinweg. Durch Rückgriff auf einen gebrauchten Mehrzweckfrachter als SeeElefant einerseits, sowie markterprobte Maschinensysteme aus der Recyclingtechnik und die bewährte Technologie des Müllsammel-Katamarans SeeKuh andererseits können die Investitionskosten für das Pilotsystem auf ca. 11,2 Mio. EUR begrenzt werden.

„Getrieben von den rasant wachsenden Mengen maritimen Kunststoffmülls arbeiten wir bei One Earth – One Ocean bereits seit 2011 an technischen Lösungen zum Gewässerschutz“, erklärt Günther Bonin, Gründer und Vorstand der mehrfach ausgezeichneten  Umweltorganisation. „Mit Fertigstellung und Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie „Pilotsystem SeeElefant“ ist nun ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur „Maritimen Müllabfuhr“ erfolgreich abgeschlossen. Nun braucht es mutige und potente Partner, die unser Konzept unterstützen und mithelfen, das Problem des Plastikmülls in den Ozeanen endlich aktiv anzugehen. Die Zeit drängt!“

 

Suche nach Partnern und Investoren aus Industrie und Wissenschaft beginnt

Nachdem nun nachprüfbare und von neutraler Seite bestätigte Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, beginnt für Günther Bonin und Harald Frank die gezielte Suche nach Investoren und Partnern aus Industrie und Wissenschaft, um den ehrgeizigen Umsetzungsplan in den kommenden 18 Monaten zu realisieren.

Die globalen jährlichen Schäden durch Plastikmüll in Gewässern werden von der UN mit 13 Mrd. USD angegeben. Langzeitauswirkungen und Folgeschäden für Menschen, Tiere und Ökosysteme, insbesondere durch Mikroplastik in der Nahrungskette, sind dabei noch gar nicht berücksichtigt, da sie weitgehend unerforscht und damit nicht quantifizierbar sind.

Das Reinigungskonzept von OEOO konzentriert sich vordringlich auf Hotspots wie Flussmündungen und Küstengebiete, wo die Verschmutzungskonzentrationen am höchsten sind und der Plastikmüll noch relativ unzerteilt und an der Oberfläche schwimmend anzutreffen ist, oft tatsächlich als Müllteppich. Hier sind Zugänglichkeit, Logistik und Energieaufwand der Müllsammlung beherrschbar. Beispiele wären die Mündungsgebiete von Top-Verschmutzer-Flüssen wie dem Yangtse, Ganges, Brantas, Mekong oder Pasig und die Küsten vor Megacities wie Jakarta, Hong Kong oder Rio.

OEOO hält an der Verölungstechnologie zur Verarbeitung von maritimen PP- und PE-Fraktionen fest. Im ersten Schritt fehlen jedoch Plastics-to-fuel-Anlagen im Pilotsystem, da die Technologie noch nicht serienreif ist. Dies ist für OEOO jedoch kein Show-Stopper, da sich die maritimen PE- und PP-Fraktionen nach Sortierung in hochwertige Ballenware verarbeiten lassen. Entscheidend ist für OEOO vielmehr ein möglichst zügiger Beginn der Aufräumarbeiten; also der Entnahme des Plastikmülls aus dem Meer.

„Unsere Vision einer globalen Maritimen Müllabfuhr rückt näher“, so Bonin im Rahmen der Präsentation der Studie. Zugleich ist er sich sicher, dass in nur wenigen Jahren mit Plastics-to-fuel eine innovative Technologie zur Verfügung stehen wird, die die wirtschaftliche Attraktivität der Maritimen Müllabfuhr noch deutlich erhöhen kann.

Eine Animation zur Maritimen Müllabfuhr und dem SeeElefanten von OEOO finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=1KbxZDiMZw4 .

 

One Earth – One Ocean e. V. (OEOO)

Die Umweltorganisation One Earth – OneOcean e.V.(OEOO) mit Sitz in München Garching und Kiel hat das Ziel, Gewässer vom Plastikmüll, aber auch von Öl und anderen Schadstoffen zu befreien. Bereits heute hat die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll besorgniserregende Ausmaße erreicht. Wenn wir nicht gegensteuern, wird 2050 nach einer Studie der UN das Gewicht des Plastikmülls jenes der Fische übertreffen.

OEOO arbeitet deshalb bereits seit 2011 an der Umsetzung und Erprobung seines Pilotkonzepts einer „Maritimen Müllabfuhr“. Gründer von OEOO ist Günther Bonin, ehemals Inhaber einer erfolgreichen IT-Firma und seit Jugendtagen passionierter Segler. Sein Konzept gliedert sich in mehrere Stufen: In einem ersten Schritt wird der Plastikmüll mit speziellen Sammelschiffen auf Gewässern eingesammelt. Die Sortierung und Verballung des Mülls erfolgt an Bord eines umgerüsteten Mehrzweckfrachters, das Recycling bei Entsorgern an Land. Recycelbare Kunststoffe werden zu sortenreinen Kunststoffballen gepresst. Daneben soll Plastikmüll in Zukunft auch zu Energie und Öl verwandelt werden. Aus einer Tonne Plastik lassen sich ca. 800 Liter Öl rückgewinnen.

Was anfangs wie eine Utopie eines Idealisten klang, nimmt heute konkrete Formen an. Sammelschiffe unterschiedlicher Größe sind heute in der Ostsee, Hong Kong und Kambodscha im Einsatz. Im Frühjahr 2019 wird eine Machbarkeitsstudie für das SeeElefant-Pilotsystem vorgestellt, bis 2021 soll die Realisierung erfolgen. Namhafte Unternehmen und auch Privatpersonen, darunter die Röchling Stiftung GmbH, die Deutsche Telekom AG und die Daimler AG unterstützen OEOO in unterschiedlicher Weise.

2013 wurde OEOO für das Konzept der Maritimen Müllabfuhr mit dem renommierten GreenTec Award, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ausgezeichnet. 2016 folgte die Nominierung für den Bundespreis ecodesign, der höchsten Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. 2018 wurde der Verein für den Ocean Tribute Award von Fürst Albert II. von Monaco nominiert, der die innovativsten und nachhaltigsten Ideen zum Thema Meeresschutz auszeichnet. Und 2019 erhielt Günther Bonin den Special Prize des Gruner & Jahr Spa Awards.

Weitere Informationen unter http://www.oneearth-oneocean.com oder auf unserer Facebook-Seite unter https://www.facebook.com/pages/One-Earth-One-Ocean/163573257046660

 

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Die Röchling Stiftung widmet sich konzentriert dem Thema Kunststoff und Umwelt. Sie unterstützt sowohl Forschungsprojekte als auch zivilgesellschaftliche Initiativen, die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen im Sinne einer nachhaltigen Kreislauwirtschaft beitragen. Die Röchling Stiftung sieht sich dabei nicht als reiner Förderpartner, sondern ist vor allem interessiert am Aufbau neuer, Sektoren übergreifender Kooperationen und Netzwerke.

Wie mit diesem Themenkompass initiiert die Stiftung auch eigene Aktivitäten, die zu einem ganzheitlichen Verständnis und zu integrierten Lösungen der globalen Herausforderung Kunststoff und Umwelt beitragen.

Die Röchling Stiftung wurde 1990 von der Unternehmerfamilie Röchling errichtet. Die Familie ist auch Eigentümerin der Unternehmensgruppe Röchling, die zu den international führenden Anbietern von Hochleistungs-Kunststoffen für die Automobiltechnik, Industrieanwendungen und Medizintechnik zählt.

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