Pressearbeit in der „Saure-Gurken-Zeit“

Folge 4 unserer monatlichen Kolumne „Bloß nicht!“ zum Thema Pressearbeit und Kommunikation auf der Plattform start-green.de: diesmal zum Thema Pressearbeit in der „Saure-Gurken-Zeit“

Es ist – zumindest kalendarisch – Hochsommer und die Redaktionen sind ebenso ausgedünnt, wie die Büros und die Straßen. Das merkt man oft an der Themenwahl der tagesaktuellen Medien. Da schaffen es kuriose Meldungen wie jene zum Hamsterkauf-Konzept der Bundesregierung sogar in der SPIEGEL. Man spricht von der Saure-Gurken-Zeit, ein Begriff aus dem 18. Jahrhundert. Nicht nur die Lebensmittel waren im Hochsommer (vor der Ernte) knapp, im Englischen nennt man diese Zeit deshalb auch „season of the very smallest potatoes“. Auch in Politik, Wirtschaft und Kulturleben passiert in diesen Wochen wenig. Deshalb wurde der Ausdruck von Journalisten für die die nachrichtenarmen Wochen des Sommers übernommen, in denen zumindest die tagesaktuellen Medien häufiger als sonst nebensächliche Nachrichten aufgreifen, um ihre täglichen Seiten zu füllen.

Was hat dies mit PR zu tun? Ist PR in der Ferienzeit überhaupt sinnvoll? Oder kann man diese nachrichtenarme Zeit auch für seine Zwecke bzw. Themen nutzen? Grundsätzlich gilt: Informationen von hoher Bedeutung sollte man sich aufheben, bis die Ferien vorbei sind, also bis etwa Mitte September.

Doch oft hat man auch News oder Themen, die für breite Leserkreise auf den ersten Blick nur von eingeschränktem Interesse sind bzw. die in der Hochsaison den Sprung ins Medium nicht schaffen würden. Nachrichten und Informationen, die ein Medium nicht unbedingt bringen muss, aber in Zeiten des Nachrichtenmangels auch mal bringt. Vor allem Tages- und Wochenzeitungen sowie Nachrichtenportale ringen im Hochsommer um Input und sind dankbar für jede halbwegs verwertbare Nachricht. Das ist die Chance für Start-ups, ihr Angebot bzw. ihr Thema nach vorne zu bringen – natürlich gut und interessant aufbereitet und kurzweilig geschrieben, ggf. mit einem entsprechenden Eyecatcher-Foto versehen.

Es ist besser, in der Ferienzeit mit zehn Veröffentlichungen nur jene 30-50 Prozent zu erreichen, die zu Hause sind, als während des Restjahres mit Mühe zwei bis drei Veröffentlichungen zu erzielen. Ihre Pressemitteilung hat jetzt besonders gute Chancen, aufzufallen.


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Veröffentlicht unter 2016, Pressespiegel