Bürger wünschen deutlich mehr Transparenz und Möglichkeiten der Beteiligung, wenn es um die Planung und Umsetzung öffentlicher Infrastrukturmaßnahmen, Großprojekte und politischer Veränderungsprozesse geht. Das ergab eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von SAS Deutschland zum Thema Open Government.
Demnach wollen 92 Prozent der Bundesbürger vom Staat umfassend über Projekte und Maßnahmen, von denen sie in irgendeiner Art und Weise betroffen sind, informiert werden. Dabei interessieren vor allem die Kosten staatlicher Großprojekte (88%), aber auch Informationen zu möglichen Alternativlösungen (87%) sowie zu den Auswirkungen von Projekten (83%). 82 Prozent der Befragten wünschen sich grundsätzlich mehr Detailinformationen zu den Projekten.
Die vorliegende Untersuchung zeigt auch, dass sich fast drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger (72%) in letzter Zeit über öffentliche Infrastrukturprojekte geärgert haben. Grund waren entweder die Kosten des Projekts (76 %), Fehler bei der Planung (75%), oder aber falsche oder fehlerhafte Informationen der politisch Verantwortlichen (70 %), negative Auswirkungen auf die Umwelt ( 52 %) oder das persönliche Umfeld (38%).
Immerhin 41 Prozent ärgerten sich über fehlende Partizipationsangebote und die Möglichkeit, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen. Denn knapp die Hälfte aller Befragten (46%) hatte bei geplanten Projekten der öffentlichen Hand schon einmal eigene Ideen oder Vorschläge, die sie gerne den politisch Verantwortlichen mitgeteilt hätte.
Die große Mehrheit, nämlich 78 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, ist mit den Partizipationsangeboten der verantwortlichen Projektträger bei geplanten Infrastrukturmaßnahmen oder anderen Großprojekten unzufrieden und wünscht sich mehr Möglichkeiten, sich zu beteiligen oder eigene Ideen einzubringen.
Dabei würde ein Großteil der Bundesbürger (69%) seine eigenen Vorstellungen zu geplanten Maßnahmen oder Projekten auch gerne per Internet einbringen, wenn es die Möglichkeit dazu gäbe.