Interview auf Grüne-Startups.de: Wie wichtig ist PR für Startups?

Mein Beitrag zum Thema Kommunikation für Startups auf der neuen Webplattform Grüne-Startups.de

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Warum ist es gerade für Startups wichtig, sich mit dem Thema Kommunikation und PR rechtzeitig zu befassen?

GRÜNE-STARTUPS.de: Warum ist es gerade für (grüne) Startups wichtig, sich mit dem Thema Kommunikation und PR rechtzeitig zu befassen?

FRANK BRODMERKEL: Von zahlreichen smarten Geschäftsideen junger grüner Startups erfährt die Öffentlichkeit nichts, weil viele Jungunternehmer gerade in ihrer Startphase Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vernachlässigen. Doch wer im Dschungel des Wettbewerbs wahrgenommen und von potenziellen Kunden, Investoren und Anwendern verstanden werden will, muss von Anfang an in die – professionelle – Kommunikation mit der Öffentlichkeit eintreten. Und das heißt nicht, dass es mit Social Media und einem eigenen Blog getan ist. Denn es gilt noch immer: „Was nicht in den Medien steht, ist unwichtig!“

Welche typischen Fehler begehen Startups im Bereich Kommunikation und wie lassen sich diese vermeiden?

Zum einen vernachlässigen viele Startups ihre aktive Kommunikation, weil sie glauben, man werde schon von allein auf sie und ihre geniale Geschäftsidee aufmerksam werden. Das ist ein Trugschluss! Zum anderen passieren viele Fehler bei der inhaltlichen Aufbereitung des Themas für die Presse ebenso wie bei der Ansprache der Journalisten.  Im Dialog mit der Öffentlichkeit hat beispielsweise Fachchinesisch nichts verloren, es ist keinesfalls ein Ausweis von Kompetenz, sondern wirkt – womöglich mit Anglizismen durchsetzt – eher gekünstelt.  Aber hier zählt Authentizität in Form und Inhalt.

Nur noch Social Media? Sind die klassischen Medien tot?

Nein, kein Kommunikationskanal ist tot. Es hängt vielmehr ganz stark von den Produkten/Inhalten und den Zielgruppen ab.  Startups, die sich an Endkonsumenten richten, können mit einer gut gemachten Social Media-Kampagne viel Aufmerksamkeit erreichen. Doch solche, die sich an B2B-Zielgruppen wenden, werden so keinen Erfolg haben. Insgesamt geht es bei Kommunikation immer um Nutzenvermittlung. Der Leser/Zuschauer muss einen Mehrwert darin sehen, sich mit der Information zu befassen: das kann eine Checkliste sein, ein Tipp, ein lustiger Clip, eine gute Geschichte. Alle sprechen in der Kommunikation heute von Storytelling, also dem Erzählen guter Geschichten. Dabei war das schon immer der Antrieb, jemandem zuzuhören. Egal, über welchen Kanal.

Was ist beim Umgang mit der Presse zu beachten?

Um ein weitverbreitetes Missverständnis bei Startups aus der Welt zu schaffen: Pressearbeit ist nicht gleich Marketing oder Werbung. Redaktionelle Platzierungen in Medien lassen sich nicht buchen. Stattdessen ist Pressearbeit ein unverbindliches Informationsangebot an die Journalisten. Eigenlob hat hier nichts verloren, hier ist Sachlichkeit und Nachprüfbarkeit gefragt.

Übrigens: Hartnäckiges Nachfassen, wann denn nun endlich über das eigene Unternehmen berichtet wird, womöglich sogar Betteln und Drohen, sind schlimmste Fehler, die man in der Zusammenarbeit mit Journalisten begehen kann.

Was kann man auch mit kleinem Budget tun, um wirksam nach außen zu kommunizieren?

Ganz ehrlich: Man sollte sich als Existenzgründer, der schon genug offene Baustellen zu bewältigen hat, nicht auch noch die Unternehmenskommunikation ans Bein binden. Es ist letztlich preiswerter, sich professionellen Rat bei PR-Fachleuten zu holen, als Zeit in fehlgeschlagene eigene Kommunikationsversuche zu investieren, die nicht zur gewünschten Aufmerksamkeit bei den Zielgruppen führen. Ein klarer Rahmen schützt dabei vor ausufernden Kosten. „Es gilt, über sämtliche Kommunikationskanäle hinweg für Aufmerksamkeit bei den Bezugsgruppen zu sorgen und so eine klare Marke aufzubauen. Doch im Vorfeld der Kommunikation nach außen steht die Kopfarbeit. Es bedarf eines Perspektivwechsels, welche Aspekte die Zielgruppen interessieren könnten, wie man ihnen als Unternehmer Mehrwert liefern kann. Der Wurm muss schließlich dem Fisch schmecken und nicht dem Angler!“

 

ZUR PERSON

Frank Brodmerkel ist Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur Grüne Welle Kommunikation aus München. GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION erleichtert Startups aus dem Technologie- und Cleantechbereich mit zwei speziell konfigurierten Starter Kits für Pressearbeit und visuelle Kommunikation zu fairen Festpreisen den Start in ihren Business-Alltag. Interessenten finden Informationen unter https://gruenewellepr.de/expertise/startup-starter-kit/.

Veröffentlicht unter 2017, Pressespiegel