Folge 7 meiner Kolumne „Bloß nicht!“ zum Thema Pressearbeit und Kommunikation auf der Plattform start-green.net: diesmal zum Thema verständliche Sprache in der Pressearbeit.
„…Die Komplettlösung für Postprocessing, Visualisierung und Animation von multidisziplinären Simulationsergebnissen (Fluid-Struktur-Interaktion, Crash, Mehrkörpersysteme, Partikelsysteme, etc.) kann Simulationsdaten von Solvern importieren und in ein Szenario integrieren.“ Kapiert?
Wer als junger Unternehmer erfolgreich sein will, muss nicht nur fachlich gut sein, sondern muss sich auch gegenüber seinen Zielgruppen und der Öffentlichkeit verständlich ausdrücken können. Analog zum Merksatz „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler!“ könnte man hier sagen, die Zielgruppe muss den Inhalt verstehen und nicht nur der Absender. Im Dialog mit Außenstehenden Fachbegriffe oder Abkürzungen zu benutzen, ist jedoch einer der häufigsten Kommunikationsfehler von Start-ups. Das gilt noch vielmehr im Dialog mit Pressevertretern oder Analysten.
Viele verwenden im Alltag ihre Routine-Sprache, die von Fachbegriffen durchsetzt ist – das ist im beruflichen Umfeld auch in Ordnung. Doch im Dialog mit Außenstehenden hat Fachjargon nichts verloren, es ist keinesfalls Ausweis von Kompetenz, sondern wirkt – womöglich mit Anglizismen durchsetzt – gekünstelt und aufgebläht. Das gilt sowohl für das gesprochene, wie auch für das geschriebene Wort. Auch Texte wollen von der jeweiligen Zielgruppe verstanden werden, andernfalls wendet sie sich ab.
Journalisten sind nicht dazu da, das Fachchinesisch des Unternehmens in verständliche Sprache zu übertragen. Stattdessen müssen sich Unternehmen und ihre Kommunikationsverantwortlichen selbst um die Klarheit und Verständlichkeit ihrer Inhalte bemühen. Wo sich Fachbegriffe nicht vermeiden lassen, müssen sie erklärt werden. Grundsätzlich sollte man sich immer in den Wissensstand seines Gegenübers bzw. seiner Zielgruppe hineinversetzen und versuchen, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Eine gute Übung ist es, eigene Texte einer vertrauten, aber fachfremden Person laut vorzulesen und sie zu bitten, ihren Eindruck wiederzugeben. Solch ein Feedback öffnet vielen schnell die Augen.
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