Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ von One Earth – One Ocean e.V. in ZIM-Projekt vorgestellt – Müllsammelschiff Seekuh kurz vor Fertigstellung

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Wichtige Schritte im Kampf gegen „Marine Littering“:

Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ von One Earth – One Ocean e.V. in ZIM-Projekt vorgestellt – Müllsammelschiff Seekuh kurz vor Fertigstellung

 

München-Garching / Kiel, 19. Mai 2016 – Auf einer Pressekonferenz in Kiel wurde gestern in Anwesenheit des Schleswig-Holsteinischen Umweltministers Herrn Dr. Robert Habeck die Ergebnisse eines ZIM-Projekts zum Thema „Marine Littering“ vorgestellt. Ein Kooperationsnetzwerk von zehn mittelständischen Unternehmen aus ganz Deutschland hat dabei erstmals eine industrielle, maritime Systemlösung für das globale Problem der Vermüllung der Meere entwickelt. Diese Lösung beruht im Wesentlichen auf dem Konzept der „Maritimen Müllabfuhr“ von Günther Bonin, des Gründers des Umweltvereins One Earth – One Ocean e.V.

Als erster Schritt des Konzepts ist das Müllsammelschiff Seekuh bereits aus der umfangreichen Medienberichterstattung Anfang des Jahres bekannt. Die Fertigstellung des über 10 Meter langen Katamarans steht kurz bevor und wurde zu großen Teilen von der Röchlingstiftung finanziert, Stapellauf ist voraussichtlich im Sommer.

Nach einer aktuellen Studie der MacArthur Foundation sollen bis zum Jahre 2050 mehr Plastikteile als Fische in den weltweiten Meeren schwimmen. Bereits heute befinden sich mehr als 140 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen und jedes Jahr gelangen mindestens weitere 8 Millionen Tonnen hinzu. Plastikmüll hat eine Lebensdauer von bis zu 450 Jahren und gelangt als Mikroplastik (kleinste Teilchen) durch die Nahrungsaufnahme der Fische in unsere Nahrungskette. Damit schadet Plastik in den Ozeanen nicht nur dem fragilen Ökosystem, sondern insbesondere auch uns Menschen.

Um dieses Menschheitsproblem zumindest ansatzweise zu bekämpfen, hat sich ein Netzwerk von zehn deutschen Unternehmen zu einem ZIM-Projekt (ZIM = Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) zusammengeschlossen, das den Plastikmüll mit einer industriellen, maritimen Systemlösung umweltverträglich abfischen und stofflich und energetisch verwerten will. Das Konzept „Marine-Debris-to-Energy-Ship-System“ (MDE-Ship-System) wurde gestern in Kiel der Öffentlichkeit vorgestellt. Es beruht auf Günther Bonins Grundidee der „maritimen Müllabfuhr“.

Die am vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten ZIM-Kooperations-Netzwerk beteiligten Unternehmen wollen mit gebrauchten und umzubauenden Schiffen und einer speziell entwickelten Netz- und Fangtechnik den Plastikmüll an besonders verschmutzten Küstenregionen weltweit auffischen, an Bord von Mutterschiffen prozessieren und anschließend stofflich verwerten. Ziel des ZIM-Projekts MDE-Ship-System ist „die Entwicklung, Projektierung, Herstellung und der weltweite Vertrieb eines Gesamtsystems für die Beseitigung und stoffliche Nutzung von sichtbarem Plastik an den Küsten unserer Meere und Ozeane“. Erstmals werden damit Kompetenzen aus der Maritimen- und der Umweltschutz-Industrie synergetisch zusammenarbeiten. Durch das Projekt sollen in den Zielländern nicht nur Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. Auch Strom und Trinkwasser als Endprodukte der Prozesskette kommen den Menschen der Zielländer zugute.

2015 hat Günther Bonin sein ehemaliges IT-Unternehmen Securion AG umgewidmet in eine AG zur Reinigung von Gewässern, die den Verein OEOO administrativ unterstützt. Da keine NGOs, sondern nur kommerzielle mittelständische Unternehmen an einem ZIM-Projekt teilnehmen können, ist Bonin mit der Securion AG beteiligt. Vorausgesetzt, das Finanzierungskonzept wird erfolgreich umgesetzt, soll die Securion AG Betreiber des gesamten MDE-Ship-Systems sein. Das Unternehmen von Günther Bonin hat zu solchen maritimen Reinigungslösungen bereits ein deutsches Patent angemeldet.

Die von Günther Bonin gegründete Umweltorganisation One Earth – One Ocean e.V. aus Garching bei München hat sich seit ihrer Gründung vor über fünf Jahren die Reinigung der globalen Gewässer vom Plastikmüll auf ihre Fahnen geschrieben und wurde dafür bereits 2013 mit dem renommierten GreenTec Award, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ausgezeichnet. Günther Bonin hat dafür bereits 2011 das Konzept der “Maritimen Müllabfuhr” entwickelt, das auf einer Reihe von Spezialschiffen unterschiedlicher Größe zur Sammlung des Plastikmülls aus dem Wasser basiert. Seine Vision gliedert sich in mehrere Stufen: In einem ersten Schritt wird der Plastikmüll mit speziell von ihm entwickelten Schiffen auf den Meeren eingesammelt, sortiert und zerkleinert. Trennung und Recycling des Mülls erfolgt an Land. In einer späteren Phase soll das gesammelte Plastik direkt an Bord von Tankern in Öl rückverwandelt werden. Aus einer Tonne Plastik lassen sich so ca. 900 Liter Öl rückgewinnen. Auch die Netztechnik zum maximal effizienten „Auffischen“ von Plastik unter Berücksichtigung minimalen Fischbeifangs basiert auf Ideen von Günther Bonin.

In Phase II des ZIM-Projekts sollen dann 12 Netzwerkpartner – kleine und mittlere Unternehmen (KMU), etablierte Großunternehmen (GU) und Forschungsinstitute – an der Umsetzung des MDE-Ship-Systems zu einer weltmarktfähigen Systemlösung zur Säuberung der Meere und Ozeane von Plastikmüll arbeiten.

 

Erste Seekuh vor der Fertigstellung

Erste Schritte zur Umsetzung der “maritimen Müllabfuhr” geht One Earth – One Ocean e.V. bereits seit Jahren mit seinen Spezialschiffen. Nach dem „Seehamster“ zum Einsatz in Binnengewässern, der kürzlich in der ARD-Show “Die große Show der Naturwunder” von Ranga Yogeshwar und Frank Elstner vorgestellt wurde, folgt noch in diesem Sommer der Stapellauf der ersten “Seekuh” zur Reinigung küstennaher Bereiche und Flussmündungen. Von der Funktionsweise der Seekuh war eine Animation in der ARD-Show zu sehen. Hauptsponsor der Seekuh ist die Mannheimer Röchlingstiftung. Von Herrn Röchling stammt auch die Idee, Fischern kostenlos Spezialnetze zum Abfischen des Plastikmülls zur Verfügung zu stellen. Am diesjährigen „Fest am Meer“ in Kiel vom 23.9 bis 25.9.2016 wird die Seekuh bereits teilnehmen.

 

One Earth – One Ocean e. V.

Die Umweltorganisation One Earth – OneOcean mit Sitz in München Garching hat das Ziel, Gewässer vom Plastikmüll, aber auch Öl und Schadstoffen zu befreien. Bereits heute schwimmen auf den Weltmeeren riesige Teppiche aus Plastikmüll, der größte davon im Pazifik ist so groß wie Mitteleuropa, d.h. wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Luxemburg, Ungarn und Tschechien zusammen. Schreitet die Verschmutzung im derzeitigen Tempo weiter voran, werden die Meere in wenigen Jahren vollständig vermüllt sein.

Gründer von One Earth – One Ocean (OEOO) ist Günther Bonin, 60, ehemals Inhaber einer IT-Firma und passionierter Segler. Seine Vision der „maritimen Müllabfuhr“ gliedert sich in mehrere Stufen: In einem ersten Schritt wird der Plastikmüll mit speziell von ihm entwickelten Geräten auf den Meeren eingesammelt, sortiert und zerkleinert. Trennung und Recycling des Mülls erfolgt an Land. In einer späteren Phase soll das gesammelte Plastik direkt an Bord von Tankern in Öl rückverwandelt werden. Aus einer Tonne Plastik lassen sich ca. 900 Liter Öl rückgewinnen. Seit 2015 hat Bonin sein IT-Unternehmen umgewidmet in eine AG zur Reinigung von Gewässern, um den Verein administrativ zu unterstützen.

Was wie die Utopie eines Idealisten klingt, nimmt mittlerweile konkrete Formen an. Mehr als 100 Unternehmen und Privatpersonen, darunter die Röchlingstiftung und die Deutsche Telekom AG, unterstützen das Projekt in unterschiedlicher Weise. Auch Thomas Hahn, der bei BMW Oracle das Siegerschiff des America’s Cup mitkonstruierte, unterstützt OEOO bei der Entwicklung der Müllschlucker-Schiffe. Erste Modelle sind bereits fertiggestellt und im Einsatz. Im August 2013 wurde One Earth – One Ocean e.V. für sein Konzept der Maritimen Müllabfuhr mit dem renommierten GreenTec Award 2013, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ausgezeichnet.

Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.oneearth-oneocean.com oder auf der Facebook-Seite unter https://www.facebook.com/pages/One-Earth-One-Ocean/163573257046660

One Earth – One Ocean e. V.

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