Transparenz erhöht Akzeptanz

Planung und Risiken von Großprojekten transparent kommunizieren

Wieder einmal ist derzeit der Berliner Flughafenneubau BER in aller Munde: das Projekt ist ein Debakel jahrelanger Fehlplanung, eine milliardenschwere Provinzposse und offenbar ein weiteres Beispiel für ein Prestigeobjekt der Politik, bei dem Planung, Kosten und/oder Zeitrahmen völlig aus dem Ruder laufen. Weitere Beispiele: Stuttgart 21, ursprünglich mit 4,9 Milliarden Mark kalkuliert und inzwischen bei sechs Milliarden Euro, oder die Hamburger Elbphilharmonie, die 77 Millionen kosten sollte und jetzt bei 575 Mio. Euro steht. Drei deutsche Großprojekte, drei Desaster: rasant steigende Kosten, fehlerhafte und schlechte Planungen, Verzögerung bzw. Stillstand, Intransparenz und Schuldzuweisungen von Politik und Bauindustrie. Konflikte bei steuerfinanzierten Großprojekten wie aktuell bei BER mit entsprechenden Verzögerungen und Budgetüberschreitungen wirken sich verheerend auf die Haltung der Bu?rger zu Großprojekten aus. Denn die Akzeptanz von Großprojekten ist zu einem großen Teil abhängig von der Art und Weise der Kommunikation zwischen der Politik, den Projektträgern und den Bürgern.

Politik und Verwaltung stehen heute bei der Realisation von Großprojekten vor einer diffusen Herausforderung: Ohne gelebte Transparenz und glaubwürdige Bürgerbeteiligung lassen sich solche Projekte immer schwieriger verwirklichen. Aktuelle Befragungen zeigen eindeutig, dass sich die Akzeptanz von Entscheidungen der öffentlichen Verwaltung deutlich reduziert, wenn Transparenz, Information/Dialog und Bürgerpartizipation von der Bevölkerung als nicht ausreichend empfunden werden. Mehr als zwei Drittel der Bürger fordern heute eine stärkere Einbindung bei Entscheidungen zu bedeutsamen Infrastrukturmaßnahmen.

Kostenanstieg mit System
Die rasant steigenden Kosten bei Prestigeprojekten wie Stuttgart 21 oder BER sind kein Zufall, sondern System, meint Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Bauindustrie. „Die Politik neigt leider dazu, die tatsächlichen Baukosten aus Angst vor unendlichen Diskussionen nicht ehrlich auszuweisen.“ Stattdessen werden „politische Zahlen“ genannt, die jeglicher planerischen Grundlage entbehren. Auch Bent Flyvbjerg, Professor für Planung an der Universität Oxford, der seit Jahren die Probleme bei internationalen Großprojekten untersucht, bezeichnet die deutsche Vergabepraxis als „survival of the unfittest“. Dabei würden nicht die besten Projekte verwirklicht, sondern diejenigen, die auf dem Papier am besten aussehen. Die absichtliche Unterschätzung der Projektkosten zahle sich für alle Beteiligten aus. Die Politik bekomme so ihre Großprojekte leichter genehmigt und die Baufirmen verdienten letztlich mehr Geld. (vgl. Süddeutsche Zeitung, 17.12.12, „Die ganze Welt lacht über uns„)

Der Bauverband fordert inzwischen ein Umdenken bei der Umsetzung zukünftiger Großprojekte: Diese müssten in einem Miteinander von Bürgen, Unternehmen und Politik geplant und gebaut werden. Voraussetzung sei vollständige Transparenz. Alle Zahlen und Risiken müssten auf den Tisch, so dass eine realistische Entscheidung möglich sei. Mit dem jetzigen deutschen Vergaberecht sei das aber nicht machbar, meint Knipper, da dieses falsche Anreize setze. So würde „in 98 Prozent der Fälle ein Auftrag an die billigste Firma vergeben. Diese Angebote seien häufig gar nicht kostendeckend. Wir müssen deshalb die Ausschreibungsverfahren ändern, die heute nur auf das billigste Angebot setzen und nicht auf das wirtschaftlichste.“ So wird beispielsweise in der Schweiz der billigste Anbieter bei einer öffentlichen Ausschreibung immer ausgeschlossen, damit so auch andere Kriterien zur Geltung kommen. (vgl. Süddeutsche Zeitung, 07.01.13, „Billige Pläne kosten viel Zeit und Geld“).

Groß- und Infrastrukturprojekte lassen sich ohne Bürgerdialog und Partizipation heute kaum noch planen und umsetzen. Politik und öffentliche Verwaltung sind aufgefordert, durch glaubwürdige Kommunikation Transparenz zu schaffen und durch unterschiedlichste Dialogangebote Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung sicherzustellen. Statt einer nur einseitigen Information top down ist ein frühzeitiger Dialog mit den lokalen Interessengruppen auf Augenhöhe nicht nur erwünscht, sondern für das Gelingen von Großprojekten zwingend nötig. Dementsprechend nimmt die Bedeutung professioneller Kommunikation mit den einzelnen Stakeholdern zu.

Heiner Geißler, Schlichter bei Stuttgart 21, forderte schon 2011 eine Offenlegung von Planungen bei Großprojekten vor Baubeginn. „Wir brauchen für solche Großprojekte eine totale Transparenz durch Faktenchecks“. Dies müsse stattfinden, bevor Genehmigungen erteilt würden. „Erst kommt die Information und Diskussion mit der Bevölkerung und dann wird abgestimmt. Erst nach der Abstimmung kann genehmigt und gebaut werden.“ (vgl. Phoenix Presseportal, 28.11.11)

Gegenbeispiel – Planung der Olympischen Spiele in London 2012
Dass es auch anders geht, zeigte die Planung des Olympiageländes in London. Die Olympic Delivery Authority arbeitete zu Beginn einen detaillierten Plan mit 14.000 Einzelposten aus und errechnete ein Projektbudget von 6,3 Milliarden Pfund (etwa 7,7 Milliarden Euro). Zu diesen addierte man potentielle Risiken für jeden der 14.000 Einzelposten in Höhe von insgesamt 2,8 Milliarden Pfund. Gegenüber der Politik und Öffentlichkeit wurde dann die Gesamtsumme von 9,1 Milliarden Pfund kommuniziert. Alles war im Detail im Internet abrufbar und wurde monatlich überprüft. Planungsänderungen, die bei einem Projekt dieser Größenordnung ebenso passieren, wie Fehler, wurden transparent dargestellt und angepasst. Nicht nur die Planung war vorbildlich, sondern auch die Kommunikation. Dadurch wurde eine enorme Akzeptanz erreicht, neun von zehn Londonern waren einverstanden mit dem Vorhaben. Schließlich wurden die olympischen Anlagen pünktlich fertig und blieben sogar mehrere hundert Millionen Pfund unter der Budgetgrenze.

Veröffentlicht unter Blogbeiträge Getagged mit: , , ,

Employer Branding – Instrumente ja, aber keine Partitur

mib-logo-neu11

Das Onlineportal mittelstandinbayern.de greift einen Beitrag von Frank Brodmerkel zum Thema Employer Branding auf.

„Wir wollten wissen, wie Unternehmen sich heute als Arbeitgeber präsentieren und mit welchen Strategien und Maßnahmen sie potenzielle Arbeitnehmer ansprechen. Zu diesem Zweck führten wir eine stichprobenartige Befragung bei 11 der ausstellenden Unternehmen durch, die, auch wenn nicht repräsentativ, doch interessante Erkenntnisse erbrachte.“

Veröffentlicht unter 2012, Pressespiegel

GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION kooperiert mit CDM Smith im Bereich Community Relations und Bürgerdialog

München, 8. Oktober 2012 – Die Münchner Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION kooperiert mit dem Planungs- und Ingenieurbüro CDM Smith bei der Kommunikation für Infrastrukturprojekte. In einem ersten gemeinsamen Projekt in Niedersachsen ist die Agentur für die Community Relations und den Bürgerdialog in einem Abfallentsorgungsprojekt zuständig.

Das Unternehmen CDM Smith ist ein international tätiger Gesamtdienstleister für Beratung, Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten in den Bereichen Wasser, Umwelt, Infrastruktur, Energie, Bauwerke und Geotechnik. CDM Smith mit Hauptsitz in Cambridge, Massachusetts (USA) ist mit über 5.000 Mitarbeitern in 100 Ländern weltweit tätig. In Deutschland firmiert das Unternehmen unter CDM Consult GmbH und beschäftigt bundesweit mehr als 400 Mitarbeiter in 16 Niederlassungen. Kunden sind die Öffentliche Hand, Gewerbe und Industrie. Da in den Ausschreibungen solcher Projekte immer häufiger auch die Kommunikation mit den Bürgern und Interessensgruppen vor Ort gefordert wird, hat sich CDM Smith nach einem geeigneten Partner für die Kommunikation umgesehen und sich für die Zusammenarbeit mit GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION entschieden.

Die Münchner Agentur, die sich auf die Kommunikation für Kunden aus den Bereich Erneuerbare Energien, Cleantech und High Tech spezialisiert hat, bietet schwerpunktmäßig auch Dienstleistungen im Bereich Community Relations und Bürgerdialog an. Neben der zielgruppengerechten Aufbereitung und Verbreitung von Informationen zum Projekt und dem Aufbau einer Vertrauensbasis zählt dazu auch die Einrichtung von Dialog- und Beteiligungsmöglichkeiten für die Interessensgruppen vor Ort. Ein erstes gemeinsames Projekt mit CDM Smith umfasst die Community Relations und die Kommunikation im Zusammenhang mit einem Abfallentsorgungsprojekt in Niedersachsen. Weitere gemeinsame Projekte sind bereits in Planung.

„Gerade im Zusammenhang mit der Energiewende in Deutschland bekommt Bürgerbeteiligung einen immer größeren Stellenwert bei der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen. Beschlüsse „per Order de Mufti“ sind heute gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Bürger fordern mehr Information und Mitsprache bei der Planung und Zulassung von Großprojekten. Auf die professionelle Informationsvermittlung und kommunikative Einbindung von lokalen Interessensgruppen haben wir uns deshalb spezialisiert“, erklärt Frank Brodmerkel, Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION seine strategische Ausrichtung.

Presseinformation als pdf: PM Grüne Welle Kommunikation 10-12

Veröffentlicht unter Presseinformationen Getagged mit: , , , ,

Instrumente und Zielsetzungen der Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturprojekten

„Demokratie lebt vom Streit, von der Diskussion um den richtigen Weg. Deshalb gehört zu ihr der Respekt vor der Meinung des anderen.“
Richard von Weizsäcker

Spätestens im Zuge der Energiewende und seit Stuttgart 21 wird die Rolle der Bürgergesellschaft bei der Konsensfindung bei Großprojekten neu definiert. Beschlüsse „per Order de Mufti“ sind heute gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Bürger fordern mehr Information und Mitsprache bei der Planung und Zulassung von Großprojekten. Statt einer nur einseitigen Information top down ist heute ein frühzeitiger Dialog mit den lokalen Interessengruppen auf Augenhöhe nicht nur erwünscht, sondern für das Gelingen von Infrastrukturmaßnahmen zwingend nötig. Dementsprechend nimmt die Bedeutung professioneller Kommunikation mit den einzelnen Stakeholdern zu. Der Beitrag schildert die Instrumente und Zielsetzungen des Bürgerdialogs.

Schon in der Vergangenheit war die Beteiligung betroffener Bürger auf allen Planungsebenen wie Raumordnungs- oder Planfeststellungsverfahren rechtlich vorgesehen. Ein „Gesetz zur Verbesserung der Öffentlichkeitsbeteiligung und Vereinheitlichung von Planfeststellungsverfahren (PlVereinhG)“ soll die zuständigen Behörden zukünftig sogar verpflichten, bereits vor den Planfeststellungsverfahren die Öffentlichkeit einzubeziehen, um mögliche Konflikte bereits im Frühstadium der Planungen zu berücksichtigen und eine Frontenbildung zu vermeiden.

Doch offensichtlich fühlen sich die Bürger dennoch häufig nicht früh und umfangreich genug an Verfahrensentscheidungen beteiligt. Dabei dient eine professionelle Bürgerbeteiligung und mehr Transparenz bei der Planung letztlich dazu, eine größere Zustimmung zum erreichten Planungsergebnis zu erzielen, Verfahren im Endeffekt zu beschleunigen und Zusatzkosten zu vermeiden.

Ziele und Funktionen der Bürgerbeteiligung
Um die Zustimmung von Bürgern zu einem Infrastrukturprojekt zu gewinnen, ist es wichtig, dass sie das gesamte Verfahren als fair ansehen. Der Aufbau eines wirklichen aufrichtigen Dialoges auf Augenhöhe, die neutrale und frühzeitige Information und die Diskussion aller Alternativen auf dem Weg zu einer Konsensfindung sind deshalb Ziel des Beteiligungsprozesses. Von zentraler Bedeutung ist die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit des Prozesses. Dazu gehört nicht nur ein höflicher und respektvoller Umgang mit der gegnerischen Seite, sondern insbesondere die Schaffung einer Vertrauensbasis zwischen allen Interessensgruppen. Wesentlich ist auch, die Möglichkeiten und Grenzen des Beteiligungsprozesses im Vorfeld klar zu benennen, um keine falschen Erwartungen bei den Bürgern zu schüren. Bürgerbeteiligung trägt schließlich auch dazu bei, das Vertrauen der Bürger in den Staat und die Politik wieder zu steigern und das Demokratieverständnis zu fördern.

Intensität der Beteiligung
Beteiligung kann in unterschiedlicher Intensität erfolgen und von der bloßen Information der Bürger bis hin zur Möglichkeit einer aktiven Mitbestimmung reichen. In Anlehnung an das Modell der „Partizipationsleiter“ von S.R. Arnstein unterscheidet man drei Stufen.

Die Information beinhaltet keine aktive Einflussnahme der Beteiligten auf einen Planungsprozess, sondern dient der Angleichung des Wissensstandes aller Interessensgruppen. Instrumente sind beispielsweise Projektbroschüren, Mailings, Projekt-Internetseiten, Social Media Plattformen, klassiche Aushänge, Infotelefone sowie Info-Veranstaltungen und Planungsausstellungen.

Einen Schritt weiter geht die Konsultation, bei der die Bürger im Dialog aktiv Stellung nehmen und ihre Meinung äußern können. Eingesetzte Maßnahmen sind etwa Bürgerbefragungen, Internet-Foren, Social Media Plattformen und klassische Bürgerversammlungen. Dabei steht es den Entscheidungsträgern letztlich aber frei, ob sie die Einwände und Vorschläge der Bürger bei ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen oder nicht.

Am weitesten geht die Kooperation, bei der die Bürger bei einer Entscheidung in unterschiedlicher Intensität mitbestimmen können – bis hin zu einer gleichberechtigten Entscheidungsfindung. Eingesetzte Methoden sind z. B. Mediationsverfahren und Runde Tische.

Erfolgsfaktoren der Bürgerbeteiligung
Bürger stehen Veränderungen in ihrem unmittelbaren Umfeld meist skeptisch bis ablehnend gegenüber. Deshalb ist es nicht nur wichtig, frühzeitig darüber zu informieren, was sich ändert, sondern auch, wie und wo sich der Einzelne informieren und beteiligen kann. Das Schaffen von Beteiligungsmöglichkeiten allein sagt jedoch noch nichts über deren Qualität aus. Diese wird von zahlreichen Faktoren bestimmt, die es zu berücksichtigen gilt:
Fair: Sowohl der gesamte Beteiligungsprozess als auch der persönliche Umgang miteinander muss von allen Beteiligten als fair und gerecht empfunden werden.
Ernsthaft: Bürger spüren sehr schnell, ob die Beteiligung ernsthaft gemeint ist oder nur als Instrument zur Befriedung dienen soll. Deshalb muss der Prozess aufrichtig und authentisch sein.
Umfassend: Im Beteiligungsprozess darf keine Interessengruppe ausgeschlossen werden. Das macht eine fundierte Analyse aller potentiellen Zielgruppen im Vorfeld nötig.
Frühzeitig: Die Beteiligung und Information der Bürger muss frühzeitig und kontinuierlich über den gesamten Beteiligungsprozess erfolgen. Eine frühzeitige und kontinuierliche Beteiligung verbessert auch die Kompetenzen aller Involvierten und fördert so überhaupt ihre Befähigung zur Beteiligung.
Aufmerksam: Der erste Schritt von Dialog ist das aufmerksame Zuhören, denn nur, wer die Bedenken und Ängste der Gegenseite kennt, kann Lösungen anbieten. Zudem wirkt Zuhören deeskalierend, gerade wenn konfliktträchtige Themen im Mittelpunkt stehen.
Transparent: Sämtliche Interessengruppen müssen bezüglich der Zielsetzung, der Vorgehensweise, der Fristen, wichtiger Fragestellungen sowie ihrer eigenen Einflussmöglichkeiten jederzeit informiert sein.
Verständlich: Sämtliche Informationen müssen präzise und allgemein verständlich aufbereitet sein, ohne dass wichtige Sachinformationen verloren gehen.
Zielgruppenspezifisch: Informationen sollten über verschiedene Medien verbreitet werden, um unterschiedliche Zielruppen ggf. über ihre spezifischen Informationskanäle zu erreichen.
Ergebnisoffen: Die Beteiligung ist ergebnisoffen, d.h. im Rahmen des wirtschaftlich und rechtlich Machbaren werden alle Alternativen gleichberechtigt diskutiert

Pressearbeit als prozessbegleitendes Instrument
Die einmalige Bereitstellung gut aufbereiteter Informationen allein wird das Misstrauen der Bürger noch nicht ändern. Erst durch eine längerfristige, kontinuierliche und glaubwürdige Informationspolitik lässt sich eine Vertrauensbasis aufbauen. Problematisch ist nicht nur ein Mangel an Informationen, sondern auch die Überfrachtung, die eher für Verwirrung als Transparenz sorgt. Abhilfe schafft hier das Angebot unterschiedlich detaillierter Informationen sowie verständlicher, nicht zu technischer Zusammenfassungen.

Für die erfolgreiche Informationsvermittlung und Pressearbeit sollten interdisziplinäre Arbeitsgruppen gebildet werden, in denen Fachkompetenz bezüglich des Projekts mit Kommunikationskompetenz kombiniert sind. Von der Ernsthaftigkeit dieser Verknüpfung hängt auch der Erfolg und die Qualität der Öffentlichkeitsarbeit ab.

Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Umgang mit der Presse geschenkt werden, da sie die Wahrnehmung und Akzeptanz eines Infrastrukturprojektes in der Öffentlichkeit wesentlich beeinflusst. Alle Mitarbeiter, die mit der Öffentlichkeit, speziell der Presse in Kontakt kommen, sollten im Vorfeld entsprechend geschult werden. Informationen müssen perfekt vorbereitet und möglichst frühzeitig und umfassend an die Presse gelangen, um nicht den Anschein zu erwecken, man wolle etwas verheimlichen. Dabei geht es nicht nur um die Verkündung der Erfolge, sondern auch um den offenen Umgang mit Kritik und Widerständen. Außerdem muss ein kompetenter fester Ansprechpartner für die Presse zur Verfügung stehen, der mit dem Projekt vertraut ist. Um richtig wiedergegeben zu werden, sollte man mit den Journalisten vereinbaren, dass Statements und Interviews vor Veröffentlichung gegengelesen werden dürfen. Von hoher Bedeutung für das Gelingen von Bürgerbeteiligungsmaßnahmen ist es außerdem, ausreichend Zeit für die Umsetzung aller Kommunikationsinstrumente einzuplanen.

Doch auch gut umgesetzte und rechtzeitig initiierte Informations- und Beteiligungsangebote an Bürger müssen nicht automatisch zu einer höheren Akzeptanz oder zum Erfolg des Infrastrukturprojekts führen. Auch Kompromissbereitschaft bei allen Beteiligten gehört zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung.

Veröffentlicht unter Blogbeiträge Getagged mit: , , ,

GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION unterstützt die Umweltorganisation One Earth – One Ocean

Die Münchner Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION unterstützt die Umweltorganisation One Earth – One Ocean e. V. (OEOO) in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Pro bono Aktion unterstreicht die junge Agentur, die sich auf Cleantech, Erneuerbare Energien, Technologie sowie auf CSR-Kommunikation und Community Relations spezialisiert hat, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

München, 10. September 2012 – Die Umweltorganisation One Earth – One Ocean mit Sitz in München Garching verfolgt das ehrgeizige Ziel, dazu beizutragen, dass Gewässer weltweit vom Plastikmüll befreit werden. One Earth – One Ocean entwickelt und betreibt spezielle Katamarane mit Müllsammelfunktion, mit deren Hilfe der Plastikmüll aus dem Wasser gefischt und wiederverwertet werden kann.

„Gerade weil wir unseren thematischen Fokus auf Nachhaltigkeit und grüne Themen gelegt haben, wollen wir auch mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Frank Brodmerkel, Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION seine Intention zur Unterstützung von One Earth – One Ocean. „Mich hat die Idee und der Mut des Gründers Günther Bonin beeindruckt, der vor diesem großen Ziel nicht zurückschreckt, sondern sich mit ersten konkreten Schritten an die Lösung des Problems macht. Als Kommunikationsagentur wollen wir One Earth – One Ocean unterstützen und für möglichst breite öffentliche Aufmerksamkeit sorgen.“

Müllteppiche auf den Weltmeeren

Bereits heute schwimmen auf den Weltmeeren riesige Teppiche aus Plastikmüll, allein der größte davon, der Great Pacific Garbage Patch im Pazifik, ist so groß wie Mitteleuropa, d.h. wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Luxemburg, Ungarn und Tschechien zusammen. Schreitet die Verschmutzung im derzeitigen Tempo weiter voran, werden die Meere in wenigen Jahren vollständig vermüllt sein. Die Schäden für das Ökosystem sind schon jetzt immens.

One Earth – One Ocean e.V. (OEOO) will mit einer Art „maritimer Müllabfuhr“ den Plastikmüll einsammeln und wiederverwerten. Denn aus einer Tonne Plastik lassen sich etwa 800 bis 900 Liter Öl CO2-neutral rückgewinnen. Der Müllteppich ist also auch ein Rohstoffreservoir, das sich wirtschaftlich nutzen lässt. Was nach Utopie klingt, nimmt mittlerweile konkrete Formen an. Mehr als 100 Unternehmen und Privatpersonen unterstützen das Projekt in unterschiedlicher Weise. Der wohl prominenteste ist Thomas Hahn, der für BMW Oracle das Siegerschiff des America’s Cup mitkonstruierte. Hahn unterstützt die Umweltorganisation auch bei der Entwicklung der Müllschlucker-Schiffe. Erste Prototypen sind bereits fertiggestellt und im Einsatz. Weitere Informationen finden sich unter www.oneearth-oneocean.com.

Ökologisches und gesellschaftliches Engagement

Frank Brodmerkel sieht in der Pro bono-Unterstützung von One Earth – One Ocean einen weiteren logischen Schritt, um den CSR-Bemühungen seiner Agentur Glaubwürdigkeit zu verleihen: „Corporate Social Responsibility sowie ökologisches und gesellschaftliches Engagement sind zentrale Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Mit der kostenlosen Unterstützung von One Earth – One Ocean leisten wir unseren freiwilligen gesellschaftlichen Beitrag.“

Presseinformation als pdf: PM Grüne Welle Kommunikation 09-12

Veröffentlicht unter Presseinformationen

Marke statt Me Too

mib-logo-neu11

Das Onlineportal mittelstandinbayern.de veröffentlicht unter dem Titel „Marke statt Me Too“ einen Beitrag der Agentur zum Thema Employer Branding und Arbeitgebermarke.

Wie sich Unternehmen der Zukunftsbranchen Cleantech und Erneuerbare Energien als Arbeitgebermarke aufbauen lassen.

Durch die Energiewende in Deutschland wird sich ein Aspekt enorm verstärken: der Fachkräftemangel in den Zukunftsbranchen Cleantech und Erneuerbare Energien. Schon heute herrscht in der Solar- und Windkraftbranche Personalnot. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass sich der Bedarf an Fachkräften im Bereich Erneuerbarer Energien/Cleantech bis 2030 auf etwa 600.000 verdoppeln wird. Diese Prognose stammt noch aus der Zeit vor dem Beschluss zum Atomausstieg. Man kann also von weit höheren Werten ausgehen. Unternehmen dieser Branchen sind deshalb gut beraten, schon heute große Anstrengungen in die Professionalisierung ihres Personalmarketings zu investieren – Stichwort Employer Branding.
Veröffentlicht unter 2012, Pressespiegel

Pressearbeit als absatzsteigerndes Instrument für die Investitionsgüterindustrie

Gerade im Investitionsgüterbereich kann Pressearbeit effektiv zum Erreichen konkreter absatzfokussierter Ziele beitragen. Neue Produkte, innovative Technologien und Lösungen werden bei den jeweiligen Zielgruppen dadurch überhaupt erst wahrnehmbar. Die vielfältigen technisch orientierten Fachmedien sind dabei ein verlässlicher und glaubwürdiger Kanal.

Ein Großteil der meist mittelständisch geprägten Unternehmen im Investitionsgüterbereich besitzt heute weder ein professionelles Kommunikationskonzept noch führt er aktive und regelmäßige Pressearbeit durch. Dabei ist die Notwendigkeit zielgerichteter Kommunikation mit den Kundengruppen groß. Immer kürzer werdende Lebenszyklen und die stärker auftretende Konkurrenz durch fortschreitende Internationalisierung erhöhen den Druck auch im BtB-Sektor dramatisch. Doch ungeachtet des latenten Bedarfs an professioneller Pressearbeit setzen Investitionsgüterunternehmen häufig noch ausschließlich auf das traditionelle Element des technischen Vertriebs, der Kunden und Interessenten direkt anspricht. Pressearbeit stößt dagegen oft auf Ressentiments, vor allem bei von technischem Personal geführten Unternehmen.

Bei immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen von Investitionsgütern muss Pressearbeit für den BtB-Bereich schnelle Erfolge erzielen, denn zwischen Markteinführung und der Ablösung durch das Nachfolgemodell liegen bestenfalls wenige Jahre und die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb muss sie in diesem Markt immer auch marketingkonzeptionelle Gesichtspunkte berücksichtigen. Das Produkt muss schnell, erfolgreich und kosteneffizient an die jeweiligen Zielgruppen kommuniziert werden. Professionelle Fachpressearbeit sollte deshalb im Marketingmix eines Investitionsgüterunternehmens eine herausragende Bedeutung haben, noch dazu, weil sich die Kosten dafür in einem überschaubaren Rahmen bewegen.

Die hohe Akzeptanz von Fachmedien steht dabei im Mittelpunkt der Kommunikationsstrategie: Fachmedien werden von den Lesern als neutral, sachlich und objektiv eingeschätzt, Veröffentlichungen genießen Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Der richtige Empfänger

Die Frage nach dem richtigen Empfänger ist erste Voraussetzung für erfolgreiche Pressearbeit. Die Auswahl der geeigneten Fachmedien für die richtige Zielgruppe muss sorgfältig vorgenommen werden. Denn was nützt ein Fachbeitrag in einem Titel, der von der Zielgruppe der Kauf-Entscheider nicht gelesen wird. Bei mehreren Tausend Fachzeitschriften in Deutschland mit mehr oder weniger ausdifferenzierten Leserprofilen ist dieser Auswahlprozess von größter Bedeutung.

Hier stellt sich also die wichtige Frage, wer tatsächlich über eine Investition entscheidet, wer branchenspezifisch die Entscheider und Influencer bei den Kunden sind: Bei kleineren Unternehmen wird es vielleicht der Geschäftsführer selbst sein, doch bei Großunternehmen oder der öffentlichen Hand fällt die Identifikation schon schwerer. Der Vertrieb kann hoffentlich qualitative, erfahrungsbasierte Informationen dazu liefern. Doch nicht selten ist diese Fragestellung im Unternehmen noch gar nicht konsequent durchdacht worden.

Sobald geklärt ist, an wen sich der Beitrag richtet, kann man sich auch über Informationsbreite und –tiefe Gedanken machen. So ist ein Konstrukteur an anderen Informationen interessiert als ein Einkäufer. Je exakter die Definition der richtigen Zielgruppe ist, desto exakter können die Informationen verfasst und adressiert werden. Fachredakteure aus dem Investitionsgüterbereich sehen sich als Informationsdienstleister für ihre Leserschaft. Dabei stehen sie sachlich aufbereiteten Texten zu neuen Produkten, Technologien und Lösungen meist offen gegenüber. In der Zusammenarbeit mit Fachmedien sollte journalistische Sorgfalt deshalb selbstverständlich sein. Werbliche PR-Texte verbieten sich schon allein deshalb, da andernfalls der Kontakt und die Wertschätzung zwischen dem Unternehmen und dem Fachjournalisten zerstört wäre. Im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung des Fachjournalisten bei der Auswahl der Themen steht nicht nur deren Neuigkeitswert, sondern vor allem der Nutzen für seine Leser. Die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung erhöht sich mit der Relevanz, der Professionalität und der Objektivität des Beitrags.

Die richtige Ansprache

Pressemitteilungen sind zwar das häufigste Instrument, doch bilden sie häufig nur ein Mittel für das Unternehmen, um beim Fachjournalisten präsent zu bleiben. Der redaktionelle Raum für die Veröffentlichung solcher Pressemeldungen ist in der Regel relativ gering. Angesichts der Überfrachtung der Redaktionen mit Pressematerial gilt das gleiche für die Wahrscheinlichkeit einer Veröffentlichung.

Ein viel effektiveres Instrument der Pressearbeit für Anbieter von Investitionsgütern ist der Fach- oder Expertenbeitrag. Er wird individuell auf Grundlage eines Kurzexposés mit der Redaktion vereinbart und bei entsprechender Qualität auch veröffentlicht. Redakteure sind in ihrer Eigenschaft als Informationsmanager immer an professionellen Fachartikeln interessiert. Ein Fachartikel hat meist einen Umfang von zwei bis vier Heftseiten und erscheint exklusiv im jeweiligen Medium. Im Gegensatz zur Pressemitteilung informiert ein Fachbeitrag umfassend und detailliert zu einem die Branche interessierenden Sachverhalt. Ein stringenter Aufbau, der die Rahmenbedingungen, das Problem und mögliche Lösungen beschreibt, Vor- und Nachteile nennt und einen Ausblick bzw. ein Fazit bietet, ist hier die klassische Form, Produkte, Services und Kompetenzen des eigenen Hauses können zwar genannt, dürfen aber nicht beworben werden. Der werbliche Mehrwert für das Unternehmen ergibt sich vielmehr aus der Güte des Artikels und aus der namentlichen Nennung des Autors mit seinem Kurzprofil und ggf. Foto. Solche Fachbeiträge genießen bei Lesern eine hohe Akzeptanz. Durch die Möglichkeit der zielgenauen Platzierung sind sie für die vertriebsunterstützende Pressearbeit das zentrale Instrument.

Veröffentlicht unter Blogbeiträge Getagged mit: , , , , ,

GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION blickt auf erfolgreiches erstes Halbjahr 2012 zurück

Die Münchner Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2012 zurückblicken. So konnte die junge Agentur mit Spezialisierung auf die Branchen Cleantech, Technology, Erneuerbare Energien und ITK nicht nur ihre Projektarbeit für den Umweltcluster Bayern fortsetzen, sondern auch ein Projekt für die bayerngas im Bereich Social Media und Energiewende umsetzen. Der Kunde Seccua GmbH wurde gerade für den Cleantech Media Award 2012 nominiert. Im Bereich ITK arbeitet die Agentur im Auftrag für Kunden wie iiyama und MadCatz.

München, 18.06.2012 – Die auf das Cleantech-, Erneuerbare Energien-, ITK- und Technologieumfeld sowie auf CSR-Kommunikation und Community Relations spezialisierte Kommunikationsagentur GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION aus München freut sich über ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2012. So begleitet die junge Agentur, die den Umweltcluster Bayern seit Anfang des Jahres projektweise in dessen Kommunikation unterstützt, nun die Verleihung des Umweltpreises „Leuchtturmprojekt des Umweltclusters Bayern 2012“ kommunikativ. Der Umweltcluster Bayern ist ein Netzwerk der bayerischen Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Umwelttechnologie. Das Netzwerk wird von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen der Cluster-Offensive Bayern gefördert.

Für den Kunden Seccua, der im Bereich der Trinkwasseraufbereitung durch Ultrafiltration tätig ist, konnte die Agentur im ersten Halbjahr nicht nur Erfolge in der Fachpressearbeit erzielen, sondern ist auch maßgeblich an der erfolgreichen Bewerbung für den Cleantech Media Award 2012 beteiligt – kürzlich wurde das Unternehmen aus über 100 Einreichungen nominiert.

Für die kommunale Gas-Beschaffungsplattform Bayerngas GmbH, deren Gesellschafter zahlreiche Regionalversorger aus Bayern und Tirol sowie große Industriekunden sind, hat die Agentur im April ein Projekt zum Thema „Social Media und Energiewende“ erfolgreich umgesetzt.

Im Bereich ITK ist GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION derzeit als „externe PR-Abteilung“ der Werbeagentur behle, krell, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von deren Kunden iiyama (Monitore) und MadCatz (Gaming & Interactive-Entertainment) tätig.

„Wir freuen uns über die weiterhin positive Geschäftsentwicklung und das Interesse an unserem Angebot“, erklärt Frank Brodmerkel, Inhaber von GRÜNE WELLE KOMMUNIKATION. „Natürlich profitieren wir dabei vom anhaltenden Marktwachstum der Cleantech-Branche sowie dem Thema Energiewende. Der schärfer werdende Wettbewerb und das zunehmende Interesse der Gesellschaft steigern auch die Nachfrage nach adäquater Kommunikation.“

Grüne Welle Kommunikation ist eine Anfang 2011 gegründete Kommunikationsagentur mit Sitz in München, die sich auf das Cleantech-, Erneuerbare Energien-, ITK- und Technologieumfeld sowie auf CSR-Kommunikation und Community Relations spezialisiert hat. Der Inhaber Frank Brodmerkel ist als Kommunikationsprofi mit über 15 Jahren Berufserfahrung in unterschiedlichen Agenturen tätig gewesen. Sein Schwerpunkt liegt auf nachhaltiger Corporate- und Product Communication für nationale wie internationale Kunden aus dem Cleantech-, ITK- und Technologieumfeld sowie auf Nachhaltigkeitskommunikation und Community Relations. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gruenewellepr.de

Veröffentlicht unter Presseinformationen Getagged mit: , , , , ,

Aktuelle Studie zu CSR 2012: Die Deutschen werden immer kritischer

Corporate Social Responsibility (CSR) ist längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen. Eine empirische Studie des Marktforschungsinstituts Icon Added Value hat die Bedeutung von Corporate Social Responsibility in unserer Gesellschaft und für die Markenführung 2012 untersucht. Grundsätzlich ist demnach die Erwartungshaltung der Deutschen nach mehr Unternehmensverantwortung nicht nur hierzulande, sondern auch auf globaler Ebene, drastisch gestiegen. Das gilt für ökologische, ökonomische und soziale Themen gleichermaßen.

Die Zahl der „engagierten“ Deutschen ist in den letzten beiden Jahren um 6% auf nun 33% gestiegen. Das hat Konsequenzen für alle Verantwortungsträger in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Wertschätzung von und Bindung an eine Marke wird zunehmend von CSR-Aspekten beeinflusst. Mehr denn je sollten deshalb Management und Marketing auf das geänderte gesellschaftliche Bewusstsein eingehen.

Denn das Engagement von Unternehmen wird von der Gesellschaft durchaus differenziert wahrgenommen. Dabei ist die Wahrnehmbarkeit der CSR-Maßnahmen zwar unabdingbar, doch nicht allein erfolgsentscheidend. Ohne eigenständige, markenspezifische und zur Unternehmensmarke passende Corporate Social Responsibility-Maßnahmen werden die Nachhaltigkeitsbemühungen als nicht glaubwürdig empfunden und erfolglos bleiben, eine emotionale Markenbindung wird nicht stattfinden.

Die Reputation eines Unternehmens steigt umso eher, je genauer die Zielgruppen Einblick in dessen CSR-Strategie und Aktivitäten haben. Entsprechend eher stehen sie den Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens auch mit Wohlwollen gegenüber. CSR-Kommunikation muss also untrennbar mit der Aktivitäten verbunden sein: Tue Gutes und rede darüber!

Veröffentlicht unter Blogbeiträge Getagged mit: , , , , ,

Energiewende besser kommunizieren

Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), kritisierte kürzlich die Bundesregierung nicht nur für ihre zaghafte Umsetzung der Energiewende. Auch die diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit der Politik in Sachen Energiewende sei „hundsmiserabel“.

Zwei Aspekte sind neben der zeitnahen Entwicklung eines Masterplanes zur technischen Umsetzung für den Erfolg der Energiewende von zentraler Bedeutung. Zum einen ist das die unbedingte Verlässlichkeit der politischen Grundsatzentscheidungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Nur so lässt sich Planungssicherheit für Investoren, Industrie, aber auch die Gesellschaft erreichen. Zum anderen ist es eine zeitnahe, transparente, glaubwürdige und dialogorientierte Kommunikation mit allen Interessensgruppen.

Die Energiewende kommt ein Jahr nach Fukushima und dem Beschluss des Atomausstiegs nur schleppend voran. Wahrzunehmen ist derzeit vor allem Chaos und Konzeptionslosigkeit auf Seite der Politik und Verunsicherung und Abwarten auf Seite von Investoren und der Industrie. Seit Monaten bestimmt das Kompetenzgerangel zwischen Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium über den richtigen Weg der Energiewende das Bild in der Öffentlichkeit. Da wurden drastische Einschnitte in der Solarförderung angekündigt, die eine erfolgreiche Photovoltaik-Industrie in Deutschland innerhalb kürzester Zeit nahezu komplett zum Erliegen gebracht und eine Reihe von Unternehmen bereits in die Insolvenz getrieben haben. Konfuse oder verschleppte Entscheidungen – Stichwort energetische Gebäudesanierung – und insgesamt ein fehlender Masterplan führen zu Planungsunsicherheit bei Industrie, Kommunen und den Bürgern.

Des weiteren fehlt eine klare Kommunikation der Bundesregierung, aber auch der Länder und Gemeinden zu Zeithorizont, Zuständigkeiten, Auswirkungen und Kosten. Die Kalkulation zukünftiger Energiekosten als Produktionsfaktor fällt Unternehmen damit schwer. “Die Verunsicherung in der Wirtschaft ist angesichts der vielen offenen Fragen groß”, meint DIHK-Chef Driftmann. “Findet sich nicht bald eine Strategie, laufen Energieversorgung, Energiesicherheit und Energiepreise absehbar aus dem Ruder.” So müssten vor allem die zuständigen Ressorts Umwelt und Wirtschaft besser koordiniert werden. Ob sich mit dem Wechsel von Peter Altmaier an die Spitze des Umweltministeriums daran etwas ändert, bleibt abzuwarten.

Unzureichende Kommunikation

Der Aufbruch in ein neues Energiezeitalter erfordert umfangreiche Veränderungen der Energie-Infrastruktur in Deutschland und wird auch in den nächsten Jahren begleitet werden von kontroversen gesellschaftlichen Diskussionen. Auch wenn über das Ziel der Energiewende mehrheitlicher gesellschaftlicher Konsens herrscht, wird es über den Weg und die Geschwindigkeit der Umsetzung immer unterschiedliche Auffassungen geben. Auch die neuen Energiekonzepte – ob zur Netzinfrastruktur oder zu Gewinnungs- und Speichertechnologien – lösen neue Konflikte und Grundsatzdebatten aus. Wissensdefizite, Unsicherheiten und Ängste in der Gesellschaft können die Veränderungsprozesse schnell lähmen. Driftmann hierzu: „Die Kommunikation (der Bundesregierung zum Thema Energiewende, Anm. des Autors) ist hundsmiserabel. Wenn man eine solch radikale Idee umsetzen will, muss man dafür auch vor Ort intensiv werben.“

Hier gilt es, Innovationen und ihre Kosten und Auswirkungen transparent zu machen und so das Vertrauen aller gesellschaftlichen Gruppierungen zu gewinnen. Von entscheidender Bedeutung für den Vertrauensaufbau ist dabei eine glaubwürdige und dialogisch orientierte Kommunikation mit allen Interessengruppen und von Anfang an. Energieanbieter und Netzbetreiber ebenso wie die Politik auf Bundes-, Landes- und Lokalebene müssen zu einem nachhaltigen Dialog mit allen Stakeholdern bereit sein, auch wenn das die Umsetzungsprozesse solcher Großprojekte beeinflussen wird. Denn neben verlässlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist das Vertrauen der Stakeholder Grundbedingung für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland.

Professioneller Dialog mit allen Interessengruppen

Eine klassische One-Way-Kommunikation via Pressemitteilung und Medienberichterstattung, – womöglich erst, nachdem alle wichtigen Entscheidungen getroffen wurden -, reicht dabei heute keinesfalls mehr aus. Gefragt ist stattdessen ein ganzheitlicher Kommunikationsansatz, der von Anfang an alle Seiten mit einbezieht und den proaktiven und ernst gemeinten Dialog mit den unterschiedlichen Interessengruppen auf Augenhöhe einschließt. Denn die Massenkommunikation hat sich in den letzten Jahren verändert, neben der Medienberichterstattung tragen heute vor allem Social Media zur Meinungsbildung und Partizipation bei. Es gibt keine Sender-Empfänger-Struktur mehr, jeder kann heute Sender und Empfänger zugleich sein. Das gilt nicht nur für die Politik auf Bundes-, Länder und kommunaler Ebene, sondern auch für alle an der Umsetzung der Energiewende beteiligten Unternehmen und Organisationen. Die rechtzeitige Information und Partizipation der regionalen und überregionalen Interessengruppen – in der Kommunikation spricht man hierbei von Community Relations – kann die Diskussion anstoßen und lenken bzw. moderieren, die Akzeptanz erhöhen und den Widerstand vermindern.

Kommunikationsabteilungen in Politik, Unternehmen und Organisationen sollten sich spätestens jetzt Gedanken machen über neue Instrumente und Kanäle der Kommunikation. Zusätzlich zur klassischen Pressearbeit ist ein ganzheitlicher Kommunikationsansatz gefordert. Neue Formen der dialogischen Kommunikation müssen in den Kommunikationsmix aufgenommen, an sozialen Netzwerken muss proaktiv teilgenommen werden.

Die Vernetzung nicht nur mit potenziellen Kunden, sondern auch mit Partnern, Unterstützern, Mitarbeitern, der Politik, und auch Kritikern ist von zentraler Bedeutung. Neben dem richtigen Zeitpunkt und der Form der Kommunikation müssen auch die Botschaften und Argumente genau geplant und auf ihre Verständlichkeit überprüft werden. Ohne professionelle und zeitgenaue Kommunikation wird die Energiewende nur schwerlich umgesetzt werden können. Die Süddeutsche Zeitung kommentierte in dem Zusammenhang: “Einige Unternehmen haben bereits begriffen, dass sie nicht nur mehr Ingenieure, sondern auch mehr Kommunikationsprofis brauchen werden, wenn Infrastrukturprojekte nicht in Gerichtsakten versinken sollen”, (SZ, 16.4.2011). Neben einem Dialog auf Augenhöhe gehört aber auch Kompromissbereitschaft auf allen Seiten zu den Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Mit „Basta“-Politik oder Fundamentalopposition ist niemandem geholfen.

Veröffentlicht unter Blogbeiträge Getagged mit: , , , , ,